Die Zahl der Arbeitslosen in der Steiermark sinkt weiterhin konstant. Im Gegensatz dazu steigen jedoch die offenen Stellen. Immer mehr Unternehmen leiden unter dem Fachkräftemangel – dies ist ein Zeichen für die aktuelle Lage auf dem globalen Arbeitsmarkt. In den letzten Jahren hat sich der Stellenmarkt stark gewandelt, wobei sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Bewerber verschoben hat. Dies bedeutet, dass es jetzt mehr Möglichkeiten für qualifizierte Arbeitskräfte gibt, die weniger durch ihren derzeitigen Beruf oder Standort eingeschränkt sind. Infolgedessen wird es für die Unternehmen immer schwieriger, bestimmte Stellen zu besetzen. Vor allem die, welche bestimmte Qualifikationen erfordern, was zu einem Mangel an Fachkräften führt. Welche Branchen mehr davon betroffen sind und welche Vorteile das für Arbeitsuchende hat, beleuchtet dieser Artikel.
Ursachen für den Fachkräftemangel
Die anhaltende Knappheit ist auf verschiedene Faktoren wie den demografischen Wandel und die rasante Digitalisierung zurückzuführen. Der Bedarf an Arbeitskräften in wachstumsstarken Branchen wie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) kann aufgrund des anhaltenden Mangels noch nicht gedeckt werden. Dies liegt daran, dass das Bildungsniveau nicht mit der rasanten Digitalisierung Schritt gehalten hat, die den Arbeitsmarkt in allen Sektoren verändert hat.
Bewerber profitieren
Der Fachkräftemangel ist ein Problem für die Unternehmen, aber es hat auch Vorteile für die Bewerber. Da so viele Unternehmen um eine begrenzte Zahl von Arbeitskräften konkurrieren, haben Bewerber einen Vorteil: Sie können frei wählen, auf welche Stellenangebote in der Steiermark sie sich bewerben wollen. Weiterhin können sie höhere Gehälter und bessere Sozialleistungen verlangen. Weiterhin hat der Fachkräftemangel in vielen Sektoren Möglichkeiten geschaffen, die vorher nicht vorhanden waren.
Auszubildende haben bessere Chancen
Der Fachkräftemangel in bestimmten Branchen ist ein Segen für junge Menschen, die ins Berufsleben einsteigen wollen. Denn die Unternehmen investieren immer mehr in die Ausbildung, um es für junge Menschen so attraktiv wie möglich zu machen. So versuchen sie, freie Stellen aus eigener Kraft zu besetzen. Um nicht auf externe Bewerber angewiesen zu sein. Dies bedeutet, dass es für die Auszubildenden viele Möglichkeiten gibt, neue Fähigkeiten zu erlernen und Erfahrungen in ihrem gewählten Bereich zu sammeln. Darüber hinaus bietet der Beruf interessante Perspektiven mit vielen Möglichkeiten der Weiterbildung und Schulung. Die Azubis können sich also auf eine gute Zukunft in ihrem gewählten Beruf freuen.
Wie Langzeitarbeitslose vom Fachkräftemangel profitieren
Der Fachkräftemangel ist eine Chance für Menschen, die nach längerer Arbeitslosigkeit wieder zurück ins Berufsleben finden wollen. Langzeitarbeitslose haben ein wertvolles Potenzial, und viele von ihnen sind bereits in bestimmten Bereichen ausgebildet. Sie brauchen nur die Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Digitalisierung spielt in der Arbeitswelt eine große Rolle, und viele Unternehmen suchen nach Mitarbeitern, die in diesem Bereich qualifiziert sind. Dies ist eine weitere Chance für Langzeitarbeitslose, wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Diese Branchen sind am stärksten betroffen
Alle Branchen sind im gleichen Umfang vom Fachkräftemangel betroffen, doch es gibt einige, die etwas mehr darunter leiden, als andere:
- sind das Baugewerbe
- Tischler
- die Gastronomie/Hotellerie
- das Gesundheits- und Sozialwesen sowie
- die Metallerzeugung inkl. Maschinen- und Fahrzeugbau.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Sektoren schnell wachsen und die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte die Nachfrage nicht deckt. Infolgedessen sind die Unternehmen in diesen Sektoren oft gezwungen, ihre Produktivität zu verringern oder den Betrieb ganz einzustellen.
Keine Besserung in Sicht?
Der Mangel an Fachkräften in der Steiermark wird eine Reihe von negativen Folgen für die Unternehmen und die Wirtschaft haben. Es wird weiter zu einem Anstieg der Löhne führen, da die Unternehmen um die begrenzte Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte konkurrieren. Dies wird es den Unternehmen erschweren, wettbewerbsfähig zu bleiben. Das wiederum könnte dazu führen, dass sie ihre Betriebe in andere Regionen verlagern. Ferner wird es für die Unternehmen schwieriger, die von ihnen benötigten Arbeitnehmer zu finden. Was zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen könnte. Und schließlich könnte sich der Fachkräftemangel negativ auf den sozialen Bereich auswirken. Da die Unternehmen gezwungen sein könnten, ihren Personalbestand zu verringern.