Die Zwischenfinanzierung hilft Ihnen, wenn bestehendes Kapital kurzzeitig noch nicht verfügbar ist, aber benötigt wird. In den meisten Fällen kommt die Zwischenfinanzierung beim Immobilienkauf und -verkauf zum Einsatz. Wie diese genau funktioniert und bei welchem Problem sie hilft, erfahren Sie nachfolgend.
Was ist die Zwischenfinanzierung?
Eine kurzfristige Finanzierung, die der Überbrückung dient, wird als Zwischenfinanzierung bezeichnet. Sie kann einen kurzzeitigen Finanzengpass, z. B. beim Kauf eines Hauses, decken. Sie wird daher in der Regel als Zwischenfinanzierung beim Hauskauf oder Zwischenfinanzierung beim Hausbau eingesetzt. Benötigen Sie bereits vor dem Freiwerden vorhandenen Vermögens dieses Geld, können Sie dieses zwischenfinanzieren. Gründe hierfür können z. B. durch einen Verkauf noch nicht verfügbares Eigenkapital oder nicht zahlungsreife Bausparverträge oder Lebensversicherungen, die aber in Kürze zahlungsreif werden, sein.
Wenn Sie z. B. bereits eine Immobilie besitzen, können Sie in die Finanzierung Ihres neuen Zuhauses mit einfließen lassen. Allerdings ist es hierfür notwendig, die bestehende Immobilie zuerst zu veräußern, was in der Regel nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen über die Bühne geht. Den entsprechenden Wert können Sie dann durch eine Zwischenfinanzierung für einen begrenzten Zeitraum überbrücken. Sind Sie auf der Suche nach mehr Informationen zum Wohnbaukonto, schauen Sie auf der hier verlinkten Webseite vorbei.
Ablauf
Die Zwischenfinanzierung wird von Banken häufig in Form von „Wohnbaukonten“ für die Finanzierung von Haus, Grundstück oder Wohnung angeboten. Hierbei wird in der Regel für eine vorübergehende Finanzierung durch Fremdkapital ein sogenanntes Baukonto angelegt. Über dieses werden alle Zahlungen und Eingänge verbucht, die ab Beginn des Bauvorhabens bis zum Eingang der vorhandenen Eigenmittel getätigt werden. Hierbei steht die Anschlussfinanzierung bereits zum Start der Zwischenfinanzierung fest.
Das vorfinanzierte Geld geht dann in eine langfristige Verbindlichkeit in Form einer Baufinanzierung bzw. Immobilienfinanzierung wie einen Hypothekarkredit über. Dies unterscheidet die Zwischenfinanzierung von der ebenfalls möglichen Vorfinanzierung. Bei dieser ist zum entsprechenden Zeitpunkt der Kreditaufnahme noch nicht festgelegt, wie die anschließende und endgültige Finanzierung aussehen wird.
Zwischenfinanzierungen können als kurzfristiger Kredit üblicherweise maximal eine Laufzeit von zwei Jahren haben. In den meisten Fällen sind hierbei die Zinsen variabel. Die Konditionen sind im Allgemeinen aber schlechter als bei der eigentlichen und sich an eine Zwischenfinanzierung anschließende Baufinanzierung. Auch die Nebenkosten sind höher als bei normalen Baukrediten.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Damit eine Zwischenfinanzierung von einer Bank gewährt wird, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Hierzu zählt unter anderem, dass die Geldanlage zukunftsnah fällig ist. Dies kann z. B. bei zeitnahen Verkaufserlösen aus einer bereits vorhandenen Immobilie, dem Ablauf eines gebundenen Kapitalsparbuchs oder eines Bausparvertrages sein. Aber auch ein gewisser Zeitraum bis zur Auszahlung einer Lebensversicherung kann durch eine Zwischenfinanzierung überbrückt werden. Deren Existenz muss natürlich einwandfrei belegbar sowie die anstehende Auszahlung muss garantiert sein. Zudem ist es erforderlich, dass der Kreditnehmer eine gute Bonität nachweisen kann.
Welche Vorteile bietet eine Zwischenfinanzierung?
Eine vorübergehende Überbrückung eines finanziellen Engpasses ist durch die anfallenden Zinsen und Gebühren der Zwischenfinanzierung teuer. Dennoch kann er am Ende die gesamte Baufinanzierung sogar günstiger ausfallen lassen. Denn ist es dem Kreditnehmer möglich, nach einem geplanten Verkauf einer bereits vorhandenen Immobilie oder der zeitnahen Auszahlung gebundener Sparprodukte mehr Eigenkapital einzubringen, gewähren die meisten Banken bessere Kreditkonditionen für den Baukredit. Denn generell gilt: Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, umso günstiger wird der Kredit. Denn dann sinkt durch einen geringeren Finanzierungsbetrag das Risiko für die Bank.
Zudem können Sie entweder die Laufzeit verkürzen und sind somit als Immobilienbesitzer schneller schuldenfrei. Oder Sie verringern die monatlichen Belastungen durch die Kreditraten, wodurch eine Finanzierung leichter oder sogar erst möglich wird.
Ein weiterer Vorteil einer Zwischenfinanzierung ist, dass viele Baufirmen ihren Kunden Skonti bei einer zeitnahen Zahlung von Rechnungen anbieten. Hierbei sind zwischen zwei und fünf Prozent üblich. Können Sie die geforderten Summen durch eine Zwischenfinanzierung bereits früher begleichen, sichern Sie sich als Bauherr auf diese Weise zudem einen lukrativen Rabatt auf die Kosten für Ihre Immobilie und reduzieren damit die Gesamtkosten für das Projekt Traumhaus.
Warum sollte man Zwischenfinanzieren?
Eine Zwischenfinanzierung bietet verschiedene Vorteile. Sie ist ideal für die Überbrückung von kurzen Zeiträumen, um eigentlich vorhandenes Kapital vorzustrecken und über eine Bank über einen kurzen Zeitraum zu leihen. Eine Zwischenfinanzierung kann jederzeit zurückgezahlt werden. Hierfür müssen keine Vorfälligkeitsentschädigung gezahlt werden. Damit ist eine Zwischenfinanzierung eine sehr günstige Lösung, um kurzzeitige Finanzengpässe bei eigentlich vorhandenem Kapital zu decken.
Wann eignet sich eine Zwischenfinanzierung?
Eine Zwischenfinanzierung macht immer dann Sinn, wenn Sie bereits eine Immobilie oder andere Vermögenswerte haben, die aber aktuell noch nicht frei bzw. zugänglich sind. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn Sie eine bestehende Immobilie erst noch verkaufen müssen, Sie aber bereits das neue Haus oder die neue Wohnung kaufen bzw. bauen wollen und hierfür bereits das noch gebundene Kapital benötigen.
Alternativen
Eine Zwischenfinanzierung über ein Wohnbaukonto ist eine praktische Sache. Sie ist aber nicht die einzige Option, wenn eine Zwischenfinanzierung beim Hauskauf oder eine Zwischenfinanzierung beim Hausbau nötig ist.
Wenn Sie einen Bausparvertrag abschließen, bietet dieser in der Regel die Möglichkeit auf ein Vorausdarlehen. Hierbei wird sofort das gesamte Sparguthaben eingezahlt und somit die Sparphase verkürzt sowie die Auszahlung überbrückt. Sobald das angesparte Kapital dann zuteilungsfähig ist, geht das Vorausdarlehen in das Bauspardarlehen über.
Auf diese Weise profitieren Sie als Kreditnehmer von Beginn an von den günstigen und fairen Konditionen eines Kredites für Bausparers. Sie müssen aber für den Vorauskredit zusätzliche Zinsen zahlen. Zu beachten ist, dass diese nicht den Konditionen des Bausparvertrages unterliegen. Sie richten sich stattdessen nach den aktuellen Zinsen. Da die Zinssätze aktuell immer noch recht günstig sind, ist diese Form der Überbrückung nur geringfügig teurer als ein normaler Kredit. Allerdings können Sie sich als Kreditnehmer langfristig niedrige Zinsen sichern, was am Ende die Gesamtkosten für die Immobilienfinanzierung reduziert.
Welche Variante die bessere ist, hängt am Ende von verschiedenen Faktoren ab. Auf jeden Fall sollten Sie sich ausführlich von fachkundigen Experten für Bau- und Immobilienfinanzierungen beraten lassen. Zudem ist es bei einer wichtigen Entscheidung wie einer Immobilienfinanzierung auch immer sinnvoll, sich nicht nur ausgiebig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sondern holen Sie sich auch mehrere Angebote ein, um die jeweiligen Konditionen zu vergleichen. Auf diese Weise finden Sie nicht nur das beste Angebot für eine Zwischenfinanzierung, sondern für die komplette Immobilienfinanzierung.
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