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Ökonomie von Sportevents

Bild: pixabay.com - Pexels

Astronomische Ticketpreise, die sich zu jeder Weltmeisterschaft erhöhen und eine gigantische Marketingmaschinerie genieren für die FIFA Milliarden. Und auch bei anderen Sportveranstaltungen werden Rekordumsätze gemacht. Fallstudien zeigen jedoch mitunter einen negativen Effekt für bestimmte austragenden Länder auf.

Rugby-Weltcup

Wenn man sich den Rugby-Weltcup anschaut, wird offenkundig, dass erhebliche Investitionen erforderlich waren, um das austragende Stadion zu renovieren und zu verbessern. Allein die Sanierung des Stadions kostete die Stadt 87 Millionen Euro. Hinzu verpflichtet sich die austragende Stadt dazu, Trainingsplätze und die weitere Infrastruktur stark zu verbessern. Alleine diese Zusagen haben dazu geführt, dass laut Schätzungen zusätzliche 97 Millionen Euro investiert wurden. Da diese Kosten nur an der Oberfläche kratzen, werden insgesamt geschätzte Ausgaben von knapp einer Milliarde Euro veranschlagt, während die wirtschaftlichen Einnahmen sich auf über 2 Milliarden Euro belaufen soll. Woher also kommt diese Differenz von über einer Milliarde Euro?

Großveranstaltungen wie die Rugby-Weltmeisterschaft, eine Fußball WM oder die Olympischen Spiele bringen viele Vorteile mit sich, die erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft haben können. Einer dieser Vorteile ist die Mehrbeschäftigung, da all diese Großveranstaltungen jede Menge zusätzliche Arbeiter benötigen, um vom Parken bis hin zum Ticketverkauf oder dem Bau neuer Trainingszentren mit allen Anforderungen zeitlich zu realisieren. Während der Olympischen Spiele in London im Jahr 2012 arbeiteten mehr als 46.000 Menschen im Olympia Park und im Olympischen Dorf - 10 Prozent davon waren zuvor arbeitslos. In London wuden insgesamt durch die Spiele über 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Nur ein Jahr, nachdem London die Welt unterhalten hatte, gab die britische Regierung bekannt, dass die britische Wirtschaft bereits einen Handels- und Investitionsschub von über 10 Milliarden Euro als direktes Ergebnis der Ausrichtung der Spiele akkumuliert hatte. Einer der Hauptbereiche der Wirtschaft, der von den Spielen profitierte, war die Bauindustrie, die der britischen Wirtschaft einen Anstieg um 8,3 Milliarden Euro beschert hatte.

Fußball WM in Brasilien

Dass es allerdings auch negative Beispiele gibt, zeigt die WM in Brasilien 2014. 170.000 Menschen verloren während der Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft in Brasilien durch den Bau oder die Renovierung von Stadien, Straßen, Flughäfen und anderen Infrastrukturprojekten ihre Häuser und waren damit ohne Heimat. Es heißt auch, dass Tausende von Familien in einfachen Hütten ohne Strom und Wasser umgesiedelt wurden. Die Gesamtkosten der öffentlichen Gelder für die Weltmeisterschaft, bei denen auch die Erneuerungen von Stadien einberechnet wurden und nun leider nicht mehr rentabel ausgelastet werden können, lagen zwischen 6,5 und 9,8 Milliarden Euro.  Wenn man sich die Fallstudien betrachtet, hat es den Anschein, als wären Großereignisse ein lukratives Geschäft. Allerdings ist es in ökonomisch schwächeren Ländern mit immensen Risiken verbunden, da die benötigten Gelder, um Großereignisse zu stemmen, aus anderen Töpfen, wie bspw. Schulen oder der Infrastruktur genommen werden.