eSports ist auch in Österreich nicht mehr nur bei Jugendlichen, sondern in der breiten Gesellschaft angekommen und zu einem echten Markt im Sport- und Gamingbereich geworden.
Was ist eSports überhaupt?
eSports steht schlichtweg für electronic sports, was aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt so viel wie elektronischer Sport bedeutet. Bei eSports geht es darum, wie auch bei anderen Sportarten, die Gegner beziehungsweise Konkurrenten in einem Wettbewerb zu schlagen. Allerdings und dies ist der wesentliche Unterschied zu den übrigen Sportarten, sitzen die „eSportler“ hinter dem Bildschirm ihres PC oder Laptops und bewegen sich in den animierten Welten von diversen Computerspielen. Bei eSports handelt es sich also um eine Art professionellen Wettstreit in Videospielen.
eSports ist besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt, viele ältere Menschen überhaupt wissen nicht, worum es sich bei diesem vergleichsweise neuen Phänomen handelt. Experten zufolge ist eSports nichts anderes als eine Jugendkultur, die bereits auf die 1990er Jahre zurückgeht. Heutzutage werden Computerspiele wie die Sportsimulation FIFA, Ego-Shooter, umgangssprachlich als Ballerspiele bekannte, Titel wie Counter Strike aber auch Spiele wie World of Warcraft oder Dota 2 gespielt. Insgesamt werden 46 Computer- beziehungsweise Videospiele als eSports klassifiziert.
Bei eSports kommt es vor allem auf eine schnelle Reaktion an, um dem Gegner einen Schritt oder besser gesagt einen Klick voraus zu sein. Die Profis der Szene sitzen dafür bis zu 10 Stunden am Tag vor dem PC oder Laptop, um zu trainieren und an den individuellen Fertigkeiten zu feilen. Erwähnenswert ist auch, dass sich die eSports vor allem aus männlichen Spielern zusammensetzt, der Anteil weiblicher Spieler liegt lediglich bei etwa 10 %.
Der eSport Markt in Österreich und weltweit betrachtet
Wissenswert ist, dass in 46 Ländern eine eSports-Federation betrieben wird, so auch in Österreich. Regelmäßig veranstaltet die eSport Szene Wettkämpfe, auf denen sich zahlreiche Spieler treffen, ihre PCs oder Laptops miteinanderverbinden und in den Multiplayer-Modi der Spiele gegeneinander antreten. Grundsätzlich kann jeder, der gut genug ist, an diesen Wettbewerben teilnehmen. Besonders verlockend ist, neben der ausgelassenen Stimmung, die dort herrscht, auch das Preisgeld für den oder die Gewinner.
Der deutsche Kuro Takhasomi, ein sehr erfolgreicher Spieler, hat bereits insgesamt drei Millionen Euro im Rahmen von verschiedenen eSports Turnieren gewonnen. Im Moment wird geprüft, ob eSports als olympische Disziplin zugelassen wird. In Österreich ist die Szene breit vertreten. Das lässt sich zum Beispiel an den drei eSports-Ligen erkennen, die es in der Alpenrepublik gibt: die eBundesliga, die e-sport League Austria und die A1 Esport League Austria. Sogar die Fußballvereine aus der österreichischen Bundesliga haben ihre eigenen eSports Mannschaften, die Teil der eBundesliga des Landes formen. Die letztere ist die größte eFußball-Liga im deutschsprachigen Raum.
Dass eSports vor allem etwas für junge Menschen ist, das zeigen auch die Statistiken über das Durchschnittsalter der eSport-Teams. In Österreich liegt dieses bei den wichtigsten beziehungsweise erfolgreichsten eSport Teams zwischen 22 und 25 Jahren.
Die eSports Wettbewerbe
Es gibt zahlreiche eSports Turniere beziehungsweise Wettbewerbe, in denen die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen müssen und von attraktiven Preisgeldern gelockt werden. Den Spielern wird in der Regel ein Schlafplatz angeboten, um zwischen den Wettkämpfen etwas ausruhen und neue Energie tanken zu können. Das größte eSports Turnier ist das sogenannte „The International“, dass von dem Studio Valve Games organisiert und ausgetragen wird. Hier wird ausschließlich das Spiel Dota 2 gespielt. Je nach der Anzahl der Teilnehmer, die eine Art Eintrittskarte erwerben müssen, richtet sich das zu gewinnende Preisgeld. Der Gewinner des Turniers im Jahr 2017 konnte sich über mehr als 10,5 Millionen Dollar freuen. Eine sehr interessante Entwicklung ist, dass der Sportsender ESPN mittlerweile die Rechte an „The International“ erworben hat, sodass das Turnier im Mainstream-Fernsehen übertragen wird.
Außerdem treten begeisterte Dota-Spieler im Rahmen der Dota Hauptmeisterschaften, die ebenfalls von Valve Games organisiert und abwechselnd an verschiedenen Orten weltweit ausgetragen werden, gegeneinander an.
Über die ESL Pro Leagues und ESL One haben Spieler auf der ganzen Welt die Möglichkeit, an den Turnieren teilzunehmen. Neben dem Egoshooter Counter Strike, werden auch Titel wie Halo 5, Guildwars oder Mortal Kombat X gespielt.
Es gibt noch eine ganze Reihe an weiteren eSports Turnieren, die hier, um den Rahmen des Textes nicht zu sprengen, nicht erwähnt werden. Abschließend soll jedoch noch kurz auf das eSports Festival in Österreich eingegangen werden.
Das eSports Festival
Das eSports Festival wird in Österreich ausgetragen. Die Gamer messen sich im Rahmen des Festivals in Spielen wie Dota 2, Counter Strike Global Offensive, Playerunknowns Battlegrounds, Rocket League, Hearthstone und weitere messen. Ausgetragen wird das österreichische eSports Festival einmal pro Jahr. Bei dem vergangenen Turnier im März 2018 bestand ein Preispool in Höhe von 20.000 Euro, der auf die ersten Plätze der jeweiligen Wettkämpfe aufgeteilt wurde. Viele Gamer in Österreich erwarten bereits mit Spannung die Neuauflage des Turniers im Jahr 2019, um erneut auf die Jagd nach dem attraktiven Preisgeld zu gehen.
Fazit zum Thema eSports
Der eSport ist eine Jugendkultur, die Menschen nicht nur in Österreich, sondern rund um den Globus begeistert. In den vergangenen Jahren konnte beobachtet werden, wie die eSport Szene immer mehr zu einem Mainstream-Phänomen wird. Dafür spricht auch der Erwerb der Lizenz vonseiten des Sportsenders ESPN, der eSports durch die Übertragung einer breiteren Masse bekannt macht. Die Preisgelder der größten Turniere und Wettbewerbe haben attraktive Beträge erreicht, um die in spannenden Spielen gekämpft wird.