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Notar

Bild: pixabay.com

Jeder, der bereits ein Haus gekauft oder verkauft hat, hat bereits Bekanntschaft mit einem Notar gemacht. Auch beim Bau eines neuen Hauses muss ein Notar zu Rate gezogen werden. Oft sind die genauen Tätigkeitsbereiche eines Notars den meisten Menschen jedoch dennoch unklar. Fakt ist, dass ein Notar immer bei einem wichtigen Geschäftsabschluss zugegen sein sollte, da der Abschluss ansonsten ungültig wäre. Speziell bei finanziellen Angelegenheiten, in denen es um hohe Summen geht, sollte der Abschluss eine rechtliche Grundlage haben.

Tätigkeitsbereiche und Leistungen eines Notars

Ein Notar ist jemand, der ein abgeschlossenes Jus-Studium hinter sich hat und bereits Berufserfahrung in seinem Gebiet vorweisen kann. Die Aufgaben eines Notars erstrecken sich auf die notarielle Beurkundung von Rechtsgeschäften, Wissens- und Rechtserklärungen oder sonstige Geschäfte, die eine rechtliche Grundlage für den Abschluss benötigen. Bei diesen Arbeiten muss sich der Notar an die Notariatsordnung halten. Diese Notariatsordnung ist im Bundesgesetz verankert. Es regelt sowohl die Ausbildung, die Pflichten des Berufs, die Ernennung und die Tätigkeitsbereiche, als auch die Organisation und die Führung des Amtes des Notars.

Notariatsgebühr

Ein Notar kann nicht nach Gutdünken Honorare einstreichen. Die genaue Notariatsgebühr ist im Notariatstarifgesetz und dem Rechtsanwaltstarifgesetz geregelt. Einem Notar ist daher nicht gestattet, höhere Beträge für seine Leistung als jene der Höchsttarife in Rechnung zu stellen. Dies soll eine Gewährleistung für die Bürger Österreichs sein, dass jedwede notarielle Leistung gleichberechtigt behandelt wird. Beurkundungen sind laut Gesetz öffentliche Urkunden. Sie dienen der Festhaltung von Informationen, die der Notar heranziehen kann, wenn er sich einen Überblick über Wissenserklärungen oder sonstige rechtlich zu beglaubigende Vorgänge verschaffen möchte.

Die Kosten eines Notars

Die Notariatskammer ist für die Festsetzung der Kosten des Notars zuständig. Bei allen rechtlichen Geschäften, die einen finanziellen Hintergrund haben, beträgt das Honorar üblicherweise ein bisschen mehr als ein Prozent des Kaufpreises (beispielsweise bei Immobilien). Dazuzurechnen ist eine sogenannte Zeitgebühr. Diese beträgt bei einer angefangenen halben Stunde 9,90€. Diese Kosten mögen den meisten Käufern eines Hauses erschreckend hoch vorkommen, daher entscheiden sich viele, auf die Beratung des Notars zu verzichten.

Der Preis für den Notar ist im Gegensatz zu eventuellen Fallstricken, die beim Hauskauf auftreten können und horrende Kosten verursachen können, allerdings verschwindend gering. Beim Kauf einer Immobilie müssen die 1,1 Prozent immer an den Notar bezahlt werden. Seiten eines Grundbuchs, eines Testaments oder eines Kaufvertrages kosten jeweils 1,80€ pro Seite zzgl. der Zeitkosten.

Aufgaben eines Notars beim Kauf eines Hauses

Vor dem Kauf oder dem Bau eines Hauses wird in der Regel ein Notar benötigt, um einen Grundbuchauszug zu erhalten. Das Immobilienrecht zählt zu den wichtigsten Aufgabenbereichen eines Notars. Weitere wichtige Bereiche sind das Gesellschaftsrecht, das Wirtschaftsrecht, das Erbrecht und das Familienrecht.

Beim Kauf eines Hauses kann der Notar beim Erstellen eines Kaufvertrages behilflich sein. Aber auch bei neuen Einträgen in das Grundbuch oder dem Löschen von Schulden eines Grunds zählt der Notar zu den ersten Ansprechpartnern. Des Weiteren ist ein Notar für die treuhändige Verwahrung des Verkaufspreises des Hauses verantwortlich. Findet eine Schenkung oder eine Übergabe einer Immobilie statt, so sollte ein Notar ebenfalls zu Rate gezogen werden. Ebenfalls zu den Aufgabenbereichen zählen Treuhandabwicklungen oder Verlassenschaftsverfahren.

Der Notar steht seinen Klienten meist auch als objektiver Berater zur Seite, der sie über diverse rechtliche Rahmenbedingungen oder Wohnbauförderungen aufklärt.

Anderkonten

Unter Anderkonten versteht man Konten, in die Klienten ihr Geld einzahlen können, das anschließend von einem Notar verwaltet wird. Jeder Klient erhält hierbei ein eigenes Konto. Der betraute Notar kann somit ohne Probleme das Vermögen seiner Klienten von seinem privaten Konto trennen. Jedes dieser Konten wird bei der Notartreuhandbank AG (NTB) angelegt und vom zuständigen Notar geführt.

Die Notartreuhandband hat spezielle Auflagen, die Notare selbst sind mit der Bank elektronisch verbunden. Dies dient der Datenfernübertragung. Die Mitarbeiter der NTB ziehen die Notare zudem regelmäßig einer Schulung im EDV-Bereich unter. Klienten, die ihr Vermögen einem Notar und der Bank anvertrauen, können sich über die Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards freuen.

Ausbildung eines Notars

Wer eine Ausbildung zum Notar anstrebt, muss zunächst ein Jus-Studium absolvieren. Nach Abschluss des Studiums folgt ein Gerichtsjahr bzw. mindestens neun Monate Praxiserfahrung im Gerichtsbereich. Nach diesem Jahr sollte sich der angehende Notar eine Anstellung bei einem bereits fertig ausgebildeten Notar suchen. Hierfür sollte er bereits genügend praktische Erfahrungen mitbringen.

Des Weiteren muss der angehende Notar eine Notariatsprüfung absolvieren. Die Beglaubigung der Justiz des Notars erfolgt allerdings erst nach sieben Jahren Erfahrung in diesem Beruf und einem Minimum von drei Jahren Praxiserfahrung in einer Kanzlei. Die Notariate in Österreich sind allerdings begrenz, daher müssen viele Bewerber für dieses Amt die Stellung eines Stellvertreters eines Notars beibehalten.

Verdienst (Gehalt)

Bei der österreichischen Notariatskammer kann das Einstiegsgehalt eines Notars eingesehen werden, das derzeit bei € 2.370 liegt. Für diesen Verdienst musste der Notar allerdings ein langjähriges Studium abschließen und anschließend viele Jahre Berufserfahrung sammeln. Der Verdienst eines Notars steigt in der Regel mit seiner Erfahrung. Ebenfalls Einfluss auf das Gehalt eines Notars nehmen gesellschaftliche Ereignisse. Als Beispiel können hier die steuerrechtlichen Änderungen, die viele vorzeitige Übergaben von Betrieben zu Folge hatten, genannt werden. Solche Ereignisse lassen das Gehalt eines Notars steigen.

Wie findet man einen Notar?

Insbesondere junge Erwachsene, die das erste Mal einen Notar, beispielsweise beim Kauf eines Hauses, benötigen, wissen oft nicht, wo sie diesen suchen sollen, oder welcher Notar am besten für ihr Vorhaben geeignet ist. Interessenten sollten sich am besten an die österreichische Notariatskammer wenden. Diese erteilt Auskünfte über alle zugelassenen Notare und ihre jeweiligen Zuständigkeitsbereiche.