Weihnachten, Ostern, Halloween und Co. - Menschen in ganz Österreich lieben ihre Feiertage und besonderen Ereignisse. Genau das wissen auch alle Geschäfte und Online-Betriebe im Land, die sich die Feierlaune ihrer Kunden zunutze machen und ihnen ganz besondere Produkte anbieten. Doch warum werden sie oftmals zu einem solch großen Erfolg und welche Schritte unternehmen Firmen, um diesen zu erreichen? Wir haben uns dahingehend einmal näher umgesehen.
Saisonale Produkte sollen mehr Kunden ansprechen
Gehen wir davon aus, dass ein Unternehmen Make-up-Produkte produziert. Es stellt Woche für Woche die aus Drogerien bekannten Produkte her. Mit diesem Sortiment kann das Unternehmen nun einen erwartbaren Umsatz erzielen, der sich aber nicht groß abhängig von der Jahreszeit verändert. Schließlich kaufen die Kundinnen ja im Sommer wie im Winter genauso die Produkte erst dann, wenn sie neue ausprobieren möchten oder bereits vorhandene alle sind. Wie schafft es ein solches Unternehmen jedoch, den Umsatz merklich zu steigern, ohne das eigentliche Geschäftskonzept zu vernachlässigen?
Eine mögliche Lösung lautet, einen saisonalen Ansatz zu verfolgen. Insbesondere die Vorweihnachtszeit ist dahingehend eine echte Goldgrube. Schließlich beginnt genau dann die Zeit der Adventskalender. Was einst hauptsächlich für jüngere Personen gedacht war, hat sich längst auch unter älteren Kunden etabliert. Unser beispielhafter Betrieb erhält damit die Möglichkeit, seine ohnehin vorhandenen Make-up-Produkte, in neuem Gewand zu präsentieren und 24 von ihnen zusammen in einem Adventskalender zu verkaufen. Vermutlich wird niemals eine Kundin je alle Produkte im Anschluss auch verwenden, was jedoch für das Unternehmen völlig zweitrangig ist. Es steigert seinen Umsatz und kann zudem noch volle Lagerregale entleeren.
Auch in anderen Branchen setzt man auf saisonale Besonderheiten. Bestes Beispiel dafür ist die Spieleindustrie. Ein Blick auf ein modernes Online Casino zeigt, wie viele Spielautomaten es gibt, die sich auf die jeweilige Jahreszeit beziehen. Besonders beliebt präsentiert sich auch hier Weihnachten als das Fest, das die meisten Spieler mit Slots wie Book of Christmas oder Secrets of Christmas anspricht. Doch auch Halloween kann mit seinem ganz eigenen Charme überzeugen. Schließlich fürchten sich auch hierzulande gerne viele Menschen nach bester US-amerikanischer Tradition.
Ein weiteres Beispiel aus der Gaming-Industrie unterstreicht dieses Beispiel noch weiter. Konsolen- und PC-Hit Fortnite passt sich wie kaum ein anderes Spiel den saisonalen Themen an. So gibt es jährlich ein Weihnachts- und ein Halloween-Update. Doch auch andere Ereignisse kommen im Spiel nicht zu kurz. So bleibt das eigentlich vom Spielkonzept stets identische Spiel auch für Langzeitnutzer weiterhin attraktiv. Zudem können so weitere In-Game-Gegenstände verkauft werden, handelt es sich hierbei doch um die Haupteinnahmequelle von Epic Games. Die Beispiele der saisonalen Produkte sind also endlos und lassen sich fast auf jede Wirtschaftsbranche übertragen.
Warum sprechen saisonal veränderte Produkte und Services mehr Kunden an?
Kunden können von zwei Seiten aus betrachtet werden. Einerseits bleiben sie gerne einer Marke treu, sofern sie ihnen zusagt, andererseits sind sie auch nicht abgeneigt, Neues auszuprobieren. Kann ein Unternehmen nun beide Wünsche erfüllen, hat es gute Chancen, bereits vorhandene Kunden zu halten und neue hinzuzugewinnen. So weiß mittlerweile etwa so gut wie jeder, dass es bei Starbucks allerhand überteuerte Kaffeevariationen zu kaufen gibt. Doch dazu können immer wieder saisonale Besonderheiten gekauft werden. Die bekannteste von ihnen ist vermutlich der herbstliche Pumpkin Spice Latte, in den traditionelle Gewürze wie Zimt, Muskat und Nelke einfließen.
Während es sich nach wie vor also um eine Kaffeevariation handelt, motiviert es tausende Menschen in Österreichs Wirtschaft, dem Trend zu folgen und sich selbst in die Starbucks-Schlange zu stellen. Das Unternehmen gibt seinem Kunden damit das Gefühl, dass der Herbst offiziell begonnen hat, sobald dieses saisonale Produkt auf der Karte landet. Gelingt dies gleichfalls im Frühling, Sommer und Winter, hat man bereits vier Besuche eines einzelnen Kunden im Jahr sicher.
Der Kunde selbst hat natürlich ebenfalls eigene innere Motivationen, die er mitbringt. Ein Beispiel dafür sind die oben angesprochenen Adventskalender, die mittlerweile fast jeder im Angebot hat. Durch diese fühlt sich der Kunde meist nostalgisch an die eigene Vergangenheit erinnert. Und auch traditionelle Weihnachtsaromen sind natürlich ein großer Anreiz dazu, vielleicht einmal ein neues saisonales Produkt auszuprobieren. Warum sonst stünden die Supermärkte im ganzen Land bereits im September voller Lebkuchen, Spekulatius und Co.? Die Einkaufswagen der Kunden geben den Herstellern in Österreich und Umgebung recht.
Wie können Produkte und Services saisonal angepasst werden?
Für die Unternehmen ist der Vorteil, dass eigentlich jedes einzelne Produkt durch saisonale Aktionen angepasst werden kann. Bestes Beispiel dafür sind Verpackungsservices, die von praktisch jedem Betrieb angeboten werden, wenn Feiertage wie Weihnachten anstehen. Dem Kunden wird so das oftmals lästige Verpacken der Geschenke abgenommen, während das Unternehmen (im Normalfall kostenlos) einen weiteren nützlichen Service anbieten kann, der sämtliche Produkte selbst attraktiver macht. Weiterhin können alle Angebote natürlich auch durch Rabatte angepasst werden. Black Week, Cyber Week oder die traditionellen Sommer- und Winterschlussverkaufe: Die Möglichkeiten und Gewohnheiten sind mittlerweile zahlreich wie endlos. Die Sonderangebote führen oftmals dazu, dass Kunden, die zuvor noch nicht in einem Geschäft einkauften, dies nun erstmals ausprobieren. Sind sie zufrieden, hat man einen möglichen Stammkunden gewonnen - nur durch eine saisonale Sonderaktion.
Eine weitere saisonale Anpassmöglichkeit ist es für Unternehmen, Produkt-Bundles anzubieten. Das funktioniert zum Beispiel im Sommer perfekt, wenn zusätzlich zur Yogamatte ein bunter Strandball gratis hinzugegeben wird. Menschen lieben es allgemein, wenn sie kostenlose Produkte dazubekommen - egal ob sie letztlich Verwendung für sie haben oder nicht. Somit handelt es sich für alle Betriebe um ein nützliches Element im umfangreichen Businessplan, das immer wieder regelmäßig auftauchen kann, um Kunden saisonal anzulocken. Gleiches gilt für 3-für-2 Wintersocken-Angebote oder Hausputz-Artikel im Frühjahr. All diese Punkte führen uns zum Fazit: Für große wie kleine Unternehmen ist es unter dem Strich besonders wichtig, dem Kunden zuzuhören. Was will dieser eigentlich haben und welche Wünsche hat er? Sobald diese zumindest zum Teil erfüllt werden können, ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass er sich letztlich für den betroffenen Betrieb entscheiden wird.
Bilder: unspalsh.com