Die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und NFTs sind inzwischen mehr als nur Nischenphänomene auf dem Weltmarkt. Sowohl renommierte Unternehmen als auch Startups sehen diese Zukunftstechnologien als wichtige Investitionsanlagen, um den Anschluss in der Anfangsphase der Krypto-Revolution nicht zu verpassen. Eine wichtige Pionierrolle übernimmt dabei die Gaming-Branche.

NFTs, Blockchain und Krypto in Gaming

Bild: pxhere.com

Das Potenzial von Blockchain und Kryptogeldern

Die Geschichte des Gamings ist eng mit dem technologischen Fortschritt verbunden. Von mechanischen Slots des 19. Jahrhunderts bis hin zu hoch technisierten Online Spielautomaten, vom einfachen 8-Bit-Game-Boy bis zum Nintendo 3DS oder von Tetris bis hin zu modernen Multiplayer-Spielen, die Gaming-Branche hat eine rasante Entwicklung in Richtung zunehmender Digitalisierung gemacht. Auch die Zukunft des Gamings wird von den innovativen Entwicklungen des digitalen Zeitalters bestimmt. Eine wichtige Rolle spielen hierbei neben den Trends für Cloud-Gaming sowie Virtual und Augmented Reality das wachsende Interesse für Blockchain, Kryptowährungen und NFTs. Langfristig versprechen die Zukunftstechnologien um Blockchain Spielern und Entwickler neue Freiheiten jenseits der aktuellen Mikrotransaktionen mit Kryptowährungen. So werden Gamer die Möglichkeit haben, eigenständig kreierte Charaktere, Strategien oder gar ganze Inhalte am Markt anzubieten. Das neue Mitspracherecht für Spieler wird folglich die Grenzen zwischen Entwickler und Konsumenten verwischen und eine neue Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer entwickeln. Experten sagen voraus, dass der Gaming-Markt dadurch eine unvorhergesehene Vielfalt und Kreativität erleben wird.

Software-Giganten im Blockchain-Geschäft

Der französische Software-Gigant Ubisoft ist eines der ersten Unternehmen, welches sein Interesse für die Blockchain-Technologie bekannt gegeben hat. 2020 veröffentlichte der Gaming-Hersteller sein erstes Krypto-zentriertes Spiel Rabbids Token auf Basis des firmeneigenen Videogames Rabbids. Eine weitere Ubisoft-Initiative ist Quartz, eine Plattform für NFTS. Zwar fand das Projekt bisher wenig Anklang bei den Kunden, doch das Unternehmen vertraut auf das Zukunftspotenzial der nicht-tauschbaren Token. Des Weiteren kooperiert der japanische Videospiel-Hersteller Capcom seit geraumer Zeit mit Wax, einer Plattform für NFTs. Hier werden die virtuellen Karten des Klassikers Street Fighter zum Verkauf angeboten. Netmarble, das südkoreanische Unternehmen für Handyspiele, setzt dagegen vermehrt Elemente aus der Blockchain-Technologie in seinen Produkten ein. Zudem plant er eine eigene Kryptowährung herauszugeben, welche als Schlüsselwährung in den Spielen dienen soll.

Die Rolle der Startups und der Indie-Projekte

Obwohl bekannte Gaming-Unternehmen durch ihre Investitionen in die Blockchain-Technologie und Kryptogelder ihren Beitrag zum Wachstum der neuartigen Technologien leisten, sind Startups und unabhängige Developer die wahren Wegbereiter dieser Zukunftstechnologien. So veröffentlichte Dapper Labs bereits 2017 CryptoKitties. Das Spiel um digitale Katzen, bei dem die Spieleinheiten über die Kryptowährung Ether verkauft werden, entwickelte sich kurz nach seiner Veröffentlichung zum viralen Hit. Kurzzeitig führte es sogar zu einer Überbelastung des Netzwerkes des Blockchain-Anbieters Ethereum. Sorare ist ein weiteres Indie-Game auf Basis der Blockchain-Technologie, das in kurzer Zeit hohe Popularität erlangt und berühmte Anleger wie Oliver Bierhoff und Gerard Piqué angelockt hat. Das Spiel ist eine Mischung aus einer Fantasy-Liga und digitalem Fußball-Sammelkartenspiel, deren Wert über eine Digitalwährung festgelegt wird. Einen umfassenden Einsatz von Blockchain und Kryptogeld finden Gamer zudem in Decentraland vor. Die Grundidee des Spiels ähnelt Second Life. Doch in diesem Fall kann alles im Decentraland gegen digitale Assets gekauft und verkauft werden.

Internationale Gesetzgebung

Die Gaming-Welt scheint sich den Begebenheiten der Blockchain-Technologie anzupassen. Allerdings herrschen weltweit große Unklarheiten in der Gesetzgebung, weshalb Gaming-Unternehmen sich national unterschiedlichen Richtlinien anpassen müssen. In einigen Ländern wie Deutschland werden Kryptogelder aus steuerlicher Sicht wie Wertpapiere behandelt. Andere Länder wie China planen seit langem die Einführung einer eigenen Digitalwährung, um als Staat von der Krypto-Revolution zu profitieren. El Salvador und die Zentralafrikanische Republik gehören bisher zu den einzigen Staaten, die Bitcoin als offizielle Digitalwährung aus der globalen Angebotspalette der Kryptogelder eingeführt haben. Dieser uneinheitliche Umgang mit den digitalen Geldern erschweren den internationalen Handel sowohl für Jungunternehmen als auch für multinationale Konzerne. Im Verlauf der Krypto-Revolution erwarten Experten jedoch in den folgenden Jahren ernsthafte Schritte in Richtung globaler Vereinheitlichung.

Fazit ist, Blockchain und der Handel mit Kryptowährungen und NFTs sind auf dem Vormarsch. Die Gaming-Branche gehört hierbei zu den Pionieren dieser neuartigen Technologien. Während renommierte Konzerne Projekte auf Kryptobasis starten, überfluten Startups mit innovativen Games den Gaming-Markt. Eine mögliche internationale Vereinheitlichung der Gesetzgebung hinsichtlich der Kryptogelder könnte in den folgenden Jahren diesen Trend in der Gaming-Szene zusätzlich ankurbeln.