Das Glücksspiel im Internet boomt. Vielen Regierungen gefällt diese Entwicklung nicht und sie versuchen daher, dem Interesse am Online-Glücksspiel mit einer Flut an Regularien Einhalt zu gebieten. Besonders in Österreich wird das Glücksspiel stark reglementiert. Doch trotz einer monopolisierten Struktur in der Branche gibt es zahlreiche Anbieter von Casino-Spielen. Das wirft die Frage auf, ob das Online-Glücksspiel in der Alpenrepublik legal oder illegal ist.
Bild: Den Sog des Glücksspiels können Zocker nicht nur in Las Vegas erleben. Bildquelle: zzim780 / Pixabay
Rechtliche Lage in Österreich
Die rechtliche Situation des Glücksspiels im europäischen Raum ist heikel und undurchsichtig. Schuld ist die Kollision zwischen dem nationalen Recht der einzelnen Länder und der übergreifenden europäischen Gesetzgebung. Da die EU in ihren Statuten die Dienstleistungsfreiheit für alle Mitgliedsstaaten aufführt, werden die nationalen Regularien mehr oder weniger entkräftet.
Genau wie in Deutschland liegt auch in Österreich das Glücksspielmonopol beim Staat. Privaten Anbietern ist es daher grundlegend untersagt, ihr Portfolio an Leistungen der Allgemeinheit anzubieten. Die Alpenrepublik ist dabei deutlich restriktiver als die benachbarte Bundesregierung und pocht auf die Monopolstellung. Lediglich ein einziger Anbieter von Casino-Spielen im Internet wurde mit einer staatlichen Lizenz ausgestattet und kann sich damit offiziell als das einzig legale Online Casino Österreichs bezeichnen.
In Deutschland ist die Situation noch etwas komplexer, da eine erneute Änderung des Glücksspielstaatsvertrags die geltenden Regularien nochmals neu geordnet hat. Besonders das Bundesland Schleswig-Holstein sträubt sich gegen die staatliche Monopolisierung und vergibt Lizenzen auf Landesebene. Die gesamte Konstellation kann zur Verwirrung führen, daher ist es für Spieler und Anbieter ratsam, mehr Informationen zu deutschen Glücksspiellizenzen anzuhäufen.
Sportwetten haben Sonderstellung
Trotz der strikten Ausübung des monopolisierten Glücksspiels sieht die Realität in Österreich oft anders aus, da Sportwetten im Netz völlig legal sind. Viele Wettanbieter, die in Österreich gegründet wurden, ihren Firmensitz mittlerweile jedoch ins Ausland verlagert haben, bieten sowohl Sportwetten als auch Casino-Spiele auf ihren Webseiten an. Dadurch entsteht ein Aufeinandertreffen von legalen und illegalen Faktoren. Die undurchsichtige Sachlage scheint zumindest toleriert zu werden, da Unternehmen ihre Gewinne in Österreich versteuern dürfen. Kritik hagelt es trotzdem.
Vor allem aus der Politik wird energisch gegen die aktuelle Situation vorgegangen. Während das Finanzministerium für eine Verschärfung plädiert, ziehen Online Casinos mit einer EU-Lizenz aus dem Ausland vor Gericht, um Österreichs Glücksspielgesetz zu kippen. Grundlage für die juristische Auseinandersetzung ist die offensichtliche Zuwiderhandlung gegen das europäische Gesetz der Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit. Das letzte Wort ist in dieser Causa noch nicht gesprochen. Eine Gesetzesänderung zu Gunsten der Anbieter von Online-Glücksspiel scheint möglich.
Online-Glücksspiel in der Grauzone
Wer als österreichischer Spieler in einem Online Casino zockt, das im Ausland gemeldet ist, fällt automatisch in den rechtlichen Bereich des jeweiligen Landes. Häufig sitzen die unterschiedlichen Anbieter in Glücksspielhochburgen wie Malta oder Gibraltar, in denen sogar eigene Institutionen für Lizenzvergaben beheimatet sind. Da in diesen Staaten das Online-Glücksspiel legal ist, in Österreich allerdings nicht, befinden sich Spieler aus der Alpenrepublik in einer rechtlichen Grauzone.
Diese Grauzone macht die Ausübung von Online-Glücksspiel weder legal oder illegal. Solange es die Regierung nicht schafft, eine offizielle Lizenz an die Anbieter zu verteilen und dafür ein einheitliches Reglement auf die Beine zu stellen, bleibt die Thematik ein unübersichtliches Minenfeld. Mit dieser Problematik ist Österreich allerdings nicht allein. Neben Deutschland sind auch andere EU-Staaten auf gesetzlicher Ebene mit dem Glücksspiel im Netz überfordert.
Gibt es Konsequenzen für Spieler?
Da Online-Glücksspiel auf nationaler Ebene als illegal gilt, dazu gehören auch theoretisch lizensierte Online Casinos aus dem EU-Ausland, wird eine Zuwiderhandlung strafrechtlich verfolgt. Allerdings konzentriert sich die Exekutive vornehmlich auf Anbieter von Casino-Spielen im Internet. Spieler aus Österreich können also ohne Sorgen ihrer Leidenschaft nachgehen und haben von Seiten der Behörden nichts zu befürchten. Bis heute ist kein Fall bekannt, in dem Spieler zur Rechenschaft gezogen wurden.
Eine Verfolgung ist und bleibt daher unwahrscheinlich. Insbesondere wenn es sich bei den genutzten Anbietern um seriöse Online Casinos mit EU-Lizenz handelt. Die Verfolgung von einzelnen Privatpersonen ist viel zu aufwendig und steht in keinem Verhältnis zum potenziellen Ertrag. Der nördliche Nachbar Deutschland händelt die Situation trotz gleicher Gesetzlage ähnlich und belässt es bei einer großzügigen Interpretation der rechtlichen Grundlage.
Jedoch können österreichische Spieler im Betrugsfall nicht auf rechtliche Unterstützung ihres Staates hoffen. Betrug gilt nicht als Kavaliersdelikt und ist ein offizieller Verstoß gegen das Gesetz. Daher ist es essenziell für interessierte Zocker aus Österreich, bei der Auswahl des Online Casinos auf die Seriosität und Sicherheit zu achten.
Aus steuerrechtlicher Sicht haben Glücksspieler ebenfalls keinerlei Nachteile in Österreich. Alle Gewinne aus seriösen Online Casinos können ohne Steuern verbucht werden. Trotz der gesetzlichen Komplexität zwischen Sportwetten, der staatlichen Lotterie und Online Casinos wird bei den Gewinnen kein Unterschied gemacht. Eine Ausnahme gibt es jedoch. Falls mit dem Verdienst beim Glücksspiel der eigene Lebensunterhalt bestritten wird, müssen die Gewinne versteuert werden. Das gilt z.B. für professionelle Pokerspieler.
Wie sehen seriöse Online Casinos aus?
Obwohl österreichische Spieler das Online-Glücksspiel aus gesetzlicher Sicht nicht fürchten müssen, sind damit die Aspekte Sicherheit und Datenschutz nicht automatisch abgedeckt. Das eigene Geld sollte aus diesem Grund nur bei lizensierten und seriösen Online Casinos eingesetzt werden. Als absolute Selbstverständlichkeit gilt beispielsweise das Anbieten von mehreren Zahlungsmethoden, zumal bei Diensterbringung innerhalb der Europäischen Union die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachtet werden muss.
Abgesehen davon sollten Spieler auf weitere wichtige Qualitätsmerkmale des ausgewählten Online Casinos achten. Dazu gehört ein deutschsprachiger und schnell antwortender Support. Das Portfolio an Spielen muss breitgefächert aufgestellt sein. Werden nur vereinzelt Leistungen angeboten, ist Vorsicht geboten. Nicht zuletzt ist ein intuitiv nutzbares Seitenlayout wichtig. Vor allem auf mobilen Geräten ist dieser Punkt nicht zu unterschätzen.
Seriöse Anbieter von Online-Glücksspiel bieten ihrer Spielerschaft eine Menge Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Spielebanken. Zwar geht die Atmosphäre und Gemeinschaft im Netz verloren, doch die zahlreichen Bonusangebote, das flexible Zocken und die schiere Auswahl an Games überwiegen den Verlust.
Wer in einem Online Casino zocken möchte, kann dies in der heutigen Zeit via Internet sowohl mit einem stationären Computer als auch mit Laptop oder Smartphone tun. Die Registrierung ist kostenlos und die notwendige Verifizierung in der Regel innerhalb von ein paar Tagen erledigt.