Wie sieht es um die finanzielle Situation der Spielbanken in Österreich aus? Neue Gesetze, ständige Kontrollen und das Ausbleiben von Besuchern führen immer weiter zu größeren Finanzproblemen. Spieler und Zocker klicken sich heute ins Internet.

Spielbanken

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Wie sieht es um die finanzielle Situation der Spielbanken in Österreich aus? Neue Gesetze, ständige Kontrollen und das Ausbleiben von Besuchern führen immer weiter zu größeren Finanzproblemen. Spieler und Zocker klicken sich heute ins Internet.

Spielbanken hingegen faszinieren kaum noch, sie bieten allenfalls einen Eventcharakter, doch davon können viele kaum leben. Der Blick auf unseren Nachbarn zeigt ähnliches. In Deutschland, im Bundesland NRW, mussten vor einigen Jahren schon Teile der Kunstschätze der landeseigenen Spielbank verkauft werden. Aktuell befinden sich noch 200 Kunstwerke im Bestand. Jetzt droht der gesamte Verkauf. Bedroht sind aber nicht nur die staatlichen Anbieter, sondern auch die Glücksspielkonzerne, die in Österreich involviert sind. So gab es immer wieder neue Gesetze und Verordnungen. Die Steuerlast selbst ist unübersichtlich. Die ganze Rechtslage gleicht einem Schweizer Käse, ein unübersichtliches Flickwerk. Vor allem die privaten Anbieter hätten es schwer, sie stehen unter besonderer Kontrolle.

So gab es große Aufregung damals um das Novomatic-Gesetz, bei dem alle Automaten (in den Spielbanken und Casinos) direkt in das Bundesrechenzentrum angebunden werden sollten. So solle genau kontrolliert werden, wer wo und wann spielt. Ein einzigartiges Gesetz. Viele weitere Gesetzesverschärfungen kamen hinzu, die dem Spielerschutz dienen sollen.

Gewinneinbruch bei den Spielbanken

Erstaunlich gut geht es den Lotteriegesellschaften in Österreich und Deutschland. Die landbasierten Spielbanken hingegen verzeichneten fast jedes Jahr einen Rückgang und schwächelten weiter. Viel geredet wird aber darüber nicht. Stattdessen wird in beiden Ländern gerne auf den großen Erfolg bei den Lotterien hingewiesen, die von Jahr zu Jahr beinahe Rekordwerte zu verzeichnen haben. Ebenso wie die Top 5 Österreich Online Casinos, die vom Boom im Internet profitieren.

Um genauer auf die Branche zu blicken, lenken wir den Fokus auf die Spielbank in Deutschland, genauer gesagt auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort wurde letztes Jahr beschlossen, die vier stattlichen (Wettspiel Casino Duisburg, Dortmund, Aachen und Bad Oeynhausen) zu verkaufen. Die Finanzlage ist unübersichtlich. Offiziell hieß es von Land, man wolle das Staatsmonopol der Spielbanken in ein privates Monopol überführen. Die Anforderungen an die Bewerber sind groß. Unklar ist aber, ob tatsächlich ein Verkauf stattfindet.

Es gibt viele Gegenstimmen gegen ein privates Monopol. Schon 2016 machten die Spielbanken der Westspiel-Gruppe (Gesellschafterin ist die landeseigene NRW-Bank) einen Verlust von fast 3 Millionen Euro. Das Problem ist nicht nur der Besucherrückgang, sondern auch die hohen Steuerabgaben. So beträgt diese in Deutschland fast 80 Prozent und richtet sich nach dem Differenzbetrag zwischen Einsatz und Gewinn der Spieler (Bruttospielertrag). In Österreich sind es über 30 Prozent der Bruttospieleinnahmen, nebst weiteren Steuern.

Österreich verstärkt sein Monopol

Dann kam der nächste Schock. Poker Casinos droht das Aus.  Das Finanzministerium verbot in der neuen Glücksspielnovelle das Kartenspiel außerhalb der Spielbanken. Ab 2020 sollte das Verbot gelten.

Für die Spieler ändert sich jedoch wenig. Sie klicken längst online in die Casinos, auch wenn das eigentlich in Deutschland und Österreich (ohne Lizenz der entsprechenden Länder/Bundesländer) nicht erlaubt ist. Doch solange der Staat das Internet nicht kontrollieren kann, klicken sich die Spieler lieber online rein, als eine Spielbank zu besuchen.

Weitere Informationen zu Konzessionären und Ausspielbewilligten in Österreich für Lotterien, Online-Glücksspiel, Spielbanken und Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten: bmf.gv.at/themen/gluecksspiel-spielerschutz/