Sie träumen davon, in den USA zu leben und zu arbeiten und sind kein amerikanischer Staatsbürger? Dann ist eine Green Card ("United States Permanent Resident Card") von Relevanz. Was diese Karte eigentlich ist, und was Sie sonst noch alles so darüber wissen sollten erfahren Sie in folgendem Ratgeber.

Green Card

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Was ist eine Green Card?

Bei der Greencard (offiziell "United States Permanent Resident Card") handelt es sich um eine zeitlich unbeschränkte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung für die USA. Sie umfasst also ein Visum, mit welchem man langfristig in den USA leben darf. Wer über ein einfaches B-Visum verfügt, darf sich nur hin und wieder einige Monate in dem Land aufhalten. Bei einer Green Card ist das nicht der Fall. Um in den Besitz solch einer Karte zu gelangen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So kann diese beispielsweise über die Heirat mit einem US-Bürger erlangt werden. Es gibt sogar sogenannte „Greencard Lotteries“, mit denen eine Karte gewonnen werden kann. Das zeigt, wie begehrt ihr Besitz ist. Natürlich können Green Cards auch arbeitsbedingt ausgestellt werden.

Wer also über eine Green Card verfügt, darf den Rest seines Lebens in den USA verbringen. Sie können Ihre eigene Staatsbürgerschaft behalten und die amerikanische Staatsbürgerschaft nach gewisser Zeit automatisch beantragen. In diesem Fall ist also eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich.

Wozu brauche ich eine Green Card?

Mit der Green Card erhält man die offizielle Erlaubnis in der USA leben zu dürfen und ein Arbeitsverhältnis aufzunehmen. Eine Ausnahme bilden Arbeitsstellen, die nur von US-Bürgern ausgeübt werden dürfen. Wer über eine Green Card verfügt darf sogar der US Army beitreten. Ein so genannter „Green card holder“ kann auch als „Legal Permanent Resident“ (LPR) bezeichnet werden. Wer eine Green Card besitzt, darf nach gewisser Zeit eine amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen. Wenn die Karte über die Lotterie gewonnen wurde, ist das nach fünf Jahren der Fall. Wurde die Karte durch eine Heirat mit einem amerikanischen Staatsbürger erlangt, kann der Antrag bereits nach 3 Jahren gestellt werden.

Wie komme ich in den Besitz einer Aufenthaltserlaubnis?

Die Karte muss über die amerikanische Botschaft beantragt werden. Hierfür erhält man einen Interviewtermin. Außerdem muss bei dem Interview eine Gebühr entrichtet werden. Für den Antrag müssen folgenden Unterlagen bereitgehalten werden:

  • Personaldatenformular DS-230
  • Reisepass (Gültigkeit von mindestens sechs Monaten)
  • Originale Geburtsurkunde
  • Taufurkunde
  • Adoptionspapiere (bei Adoption)
  • Heiratsurkunde
  • Scheidungsurkunde (ist der Ehepartner verstorben, eine Sterbensurkunde)
  • Polizeiliches Führungszeugnis (nur nötig, wenn der Antragssteller über 16 Jahre ist)
  • Gerichts- und Gefängnisakten (Bei Verurteilung)
  • Nachweis über geleisteten Militärdienst
  • 3 Passbilder (hier sind die Anforderungen des US-Außenministeriums zu beachten)
  • Gesundheitsprüfung durch Vertragsarzt des Konsulats
  • Belege für sämtliche Angaben im Antrag (Berufsnachweise, Kontoauszüge, Schulzeugnisse)
  • Eidesstattliche Unterstützungserklärung (falls der Antrag von Verwandten eingereicht wird)

Arbeitsplatzbasierte und Familienbasierte Greencard

Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten von Greencards: Arbeitsplatzbasierte und Familienbasierte Greencards.

Arbeitsplatzbasierte Greencards werden pro Jahr nur begrenzt ausgestellt. Ist das Kontingent bereits ausgeschöpft, wird man auf eine Warteliste gesetzt. Der Bewerber muss also nachweisen, dass er über ein Arbeitsplatzangebot verfügt. Eine Ausnahme bilden Bewerber mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit, wie zum Beispiel anerkannte Forscher. Wer sich auf einen Job bewirbt, der einen Bachelor voraussetzt und über einen höheren Abschluss verfügt, kann ebenfalls eine Genehmigung erlangen. Auch der Arbeitgeber hat eine Pflicht. So muss dieser nachweisen, dass er keinen US-Bürger für den Job gefunden hat. Aber auch hier gelten die oben genannten Ausnahmen.

Die Familienbasierten Greencards sind ebenfalls begrenzt. Ist das Kontingent hier ausgeschöpft, wird man ebenfalls auf eine Warteliste gesetzt, die in der Regel wieder gelöscht wird. Potenzielle Antragsteller für eine solche Greencard sind:

Personen, die mit einem US-Bürger in folgendem Verhältnis stehen:

  • Ehegatte eines US-Bürgers
  • Unverheiratete Kinder unter 21 Jahren
  • Waisen, die im Ausland adoptiert wurden
  • Waisen, die in den USA adoptiert wurden
  • Eltern eines US-Bürgers der mindestens 21 Jahre ist

Natürlich gibt es auch andere Wege eine Green Card zu erlangen hierzu zählen:

  • Personen ohne Arbeitsplatz, die über eine außergewöhnliche Fähigkeit verfügen
  • Investoren
  • Personen die eine Tätigkeit ausüben, die ein nationales Interesse erfüllt
  • Teilnahme an einer Greencard-Lotterie

Worauf sollte man bei der Beantragung einer Green Card achten?

Es gibt nur wenige Voraussetzungen, die für die Teilnahme an einer Greencard-Lottery erfüllt sein müssen. So müssen Bewerber in einem Land geboren sein, dass für die Teilnahme zugelassen ist. Außerdem muss der Bewerber über eine gewisse Schul- oder Berufsbildung verfügen. Trotz dessen sind viele Bewerbungen fehlerhaft. Achten Sie deshalb auf folgende Dinge:

Korrekte Angaben der Schuldbildung

Die USA setzt eine gewisse Schuldbildung voraus. Das gibt dem Land die Sicherheit, dass der Einwanderer einen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. So muss dieser nachweisen, dass er mindestens 12 Jahre lang die Schule besucht hat. Das ähnelt einem High-School-Abschluss in den USA. Verfügt der Bewerber über keine 12-jährige Schulausbildung, muss zumindest nachgewiesen werden, dass er in den letzten fünf Jahren, mindestens 2 Jahre in einem Beruf gearbeitet hat, welcher eine 2-jährige Berufsausbildung voraussetzt.

Hat die Person also einen Hauptschulabschluss und keine Berufsausbildung ist diese nicht Teilnahmeberechtigt.

Korrekte Rechtschreibung

Die Formulare müssen in englischer Sprache ausgefüllt werden. Hierbei gilt es unbedingt zu beachten, dass die englische Sprache über keine Umlaute verfügt. Eine Annette Müller muss den Antrag demnach mit Annette Mueller ausfüllen. Solche banalen Dinge können dazu beitragen, dass der Antrag abgelehnt wird.

Korrekte Ortsangaben

Auch die Ortsangaben müssen einer korrekten Bezeichnung entsprechen. Die englische Schreibweise ist auch hier verbindlich. Gibt es für deutsche Städte und Bundesländer eine englische Schreibweise, muss diese auch korrekt angegeben werden. So muss ein Antragsteller der aus München stammt, beispielsweise den Antrag mit „Munich Bavaria“ kennzeichnen.

Das korrekte Lichtbild

Auch das Lichtbild muss einige Anforderungen erfüllen. Wenn das Foto nicht den Anforderungen entspricht, wird die gesamte Bewerbung nicht berücksichtigt. Das Bild muss demnach die Person frontal ablichten, sodass beide Ohren zu sehen sind. Das Gesicht muss scharf gestellt sein und mindestens die Hälfte des Fotos einnehmen. Der Hintergrund muss einfarbig und hell gestaltet sein. Eine Kopfbedeckung darf nur dann getragen werden, wenn sie als Ausdruck der Glaubensrichtung dient und das Gesicht nicht bedeckt.

Die Hinweise scheinen banal, können aber bei einer Nichteinhaltung in jedem Fall dazu beitragen, dass der Antrag mit großer Sicherheit abgelehnt wird.

Weitere Voraussetzungen

Wer über eine Green Card verfügt erhält viele Rechte, muss aber auch einige Pflichten erfüllen hierzu zählen:

  • Der Lebensmittelpunkt muss in die USA verlegt werden
  • Wenn das Land zwischen sechs Monaten und einem Jahr verlassen wird, kann das zu einem Verlust der Karte führen
  • Wenn das Land länger als ein Jahr verlassen wird, muss ein Visum beantragt werden (man bezeichnet dieses als „Returning Resident Visa“, es wird nur bei besonderen Voraussetzungen ausgestellt)

Fazit: Eine Green Card ist eine tolle Möglichkeit dauerhaft in den USA leben zu dürfen. Allerdings benötigt es eine gewisse Vorbereitung, um nicht vor unvorhergesehen Überraschungen zu stehen.