In Sachen Glücksspiel waren sich Österreich und Deutschland bislang einig, beide Länder hatten das Glücksspiel für illegal erklärt und dementsprechend verboten. Vor allem geht es dem Bundesfinanzministerium in Wien darum, das Monopol der Austria Casinos zu schützen.

Rechtslage bei Online Glücksspiel

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In Deutschland wird sich aufgrund des neuen Glücksspielstaatsvertrages hier einiges ändern. In der Schweiz dagegen erlaubt das neue Glücksspielgesetz seit dem 1. Januar 2019 endlich Online Glücksspiele. Schweizer Online Casinos dürfen nun auch Gewinne auszahlen.

Deutschland und das Glücksspiel

Noch bis vor kurzem war das Glücksspiel in Deutschland illegal. Doch nun endlich wird der neue Glücksspielstaatsvertrag im Sommer 2021 in Kraft treten und das Online Glücksspiel wird offiziell in die Wirtschaft eingegliedert. Bereits seit dem 15. Oktober 2020 gelten schon Übergangsregelungen. Die Situation in Deutschland wird durch den aktualisierten Staatsvertrag deutlich verbessert. Endlich erlangen die Online Casinos mehr Rechte. Auf Grund dessen wird sich die Anzahl seriöser Online Casinos deutlich erhöhen. Jetzt endlich kommt es zu einer Liberalisierung des Marktes und gleichzeitig zur Umsetzung des Jugendschutzes.

Zukünftig sollen Sperrdateien dafür sorgen, dass der Schutz aller Spieler besser gewährleistet ist. Außerdem sieht der neue Glücksspielvertrag klare Regeln für das Wetten und das Spielen vor. Innerhalb eines Monats wurde zudem eine maximale Einzahlungssumme von 1000 Euro für Sportwetten und Online Casinos bestimmt. Für private Anbieter steht nun eine höhere Anzahl an Wettlizenzen zur Verfügung. Bisher waren es pro Anbieter nur 20 Lizenzen. Endlich befindet sich das Glücksspiel in Deutschland nicht mehr in einer geduldeten Grauzone, sondern es wird nun deutschlandweit endlich legal.

Österreich und das Glücksspiel

In Österreich erhalten ausschließlich österreichische Unternehmen eine Konzession. Zum einen ermöglicht das österreichische Geldspielgesetz, das Online Glücksspiel bei unseriös eingestuften Unternehmen zu verhindern, und es ist zudem in der Lage, die entsprechende Netzsperren zu unterdrücken. Zudem sollen künftige Gesetzesnachbesserungen dafür sorgen, das illegale Glücksspiel in Österreich weiter einzudämmen.

Sowohl alle Glücksspiele wie Lotto, Toto, die Klassenlotterie, Videolotterien als auch alle Internetglücksspiele unterliegen dem Glücksspielmonopol des österreichischen Staates. Konzessionen werden für diese Spielformen allerdings ausschließlich durch das Bundesministerium der Finanzen erteilt. Grundsätzlich ist der Aufenthalt in Casinos und Wettbüros Jugendlichen unter 18 Jahren untersagt.

Nur in lizensierten Casinos darf eine Runde Poker, Roulette oder Black Jack gespielt werden. Alle Glücksspiele, die außerhalb der regulierten Casinos in privaten Clubs oder Bars angeboten werden, sind dagegen verboten.

Zusätzlich gibt es aber auch noch unter den Bundesländern Unterschiede. Zum Beispiel gilt das für Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Wien. Auch das sogenannte „kleine Glücksspiel“ oder Glücksspiel in Landesausspielung ist hier nicht erlaubt. Anders hingegen verhält es sich in Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, im Burgenland und der Steiermark. Auch außerhalb der Spielcasinos sind hier Glücksspielautomaten erlaubt. In Österreich und Deutschland gilt jeweils, dass man einen Spielsalon nur betreten darf, nachdem man sich registriert hat.

Die Schweiz und das Glücksspiel

In dem neuen Glücksspielvertrag der Schweiz haben die Schweizer per Abstimmung entschieden, dass ausländische Anbieter von Online-Wetten vom Markt ausgeschlossen sind. Somit ist es ausländischen Anbietern seit dem 1. Januar 2019 verboten, Online-Wetten in der Schweiz anzubieten.

Für die Schweizer Online Casinos wiederum verhält es sich aber anders, denn diese sind nun legalisiert worden. Sie haben ein exklusives Anrecht, ein Gesuch auf eine Online-Lizenz einzureichen.

Schon am 1. Januar 2019 traten weitere Änderungen in Kraft. Eine dieser Neuerungen besagt, dass Online-Geldspiele wie Poker, Blackjack und Roulette nun erlaubt sind. Anlässlich dessen können die Spielbanken eine erweiterte Konzession beantragen.

Das hat zur Folge, dass auf der anderen Seite nicht bewilligte Spiele gesperrt und durch eine Stopp-Seite gekennzeichnet werden. Zusätzlich wurde eine Liste der gesperrten Spiele auf der Website der Eidgenössischen Spielbankenkommission veröffentlicht.

Gründe für das neue Glücksspielgesetz

Die vorgeschlagenen Änderungen wurde im Volksentscheid vom 11. März 2012 vom Parlament 2017 in einem neuen Geldgesetz umgesetzt. Die drastischste Änderung hierbei ist der Ausschluss der internationalen Anbieter. Allerdings wollen einige Schweizer Organisationen diesen Entscheid nicht hinnehmen und gingen gegen ihn vor. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass das neue Glücksspielgesetz In Kraft tritt. Daraufhin durfte das Volk am 10. Juni 2018 über die Entscheidung des Parlaments abstimmen. Fast 73 % stimmten hier für die Änderungen.

Gründe für das Gesetz

Das neue Gesetz der Schweizer zielt vor allem darauf ab, dass das Geld der Schweizer im Ausland landet und es zu keinem Rückfluss in die Schweizer Staatskasse kommt.

Schweizer Spieler sollen nach Schätzungen der Universität Bern ausländischen Betreibern jährlich 150 Millionen Franken spendieren.

Künftig soll dieses Geld nun aber in die Schweizer Kassen fließen, denn Schweizer Casinos müssen immerhin 80 % der Gewinne dem Schweizer Staat überlassen. Dafür fördert der Staat dann humanitäre Projekte und stockt die Rentenkassen auf.

Durch ein striktes Blockieren ausländischer Casinobetreiber sollen die gesetzlichen Vorgaben durchgesetzt werden. Gleichzeitig kommt es beim Aufruf einer illegalen Seite zu einer automatischen Weiterleitung auf eine staatliche Informationsseite. Diese weist dann darauf hin, dass das gewünschte Glücksspiel in der Schweiz illegal ist.